Wissen für Gründer/innen

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Erst Finanzierung sichern, dann starten

Gute Ideen bringen Geld, sie kosten aber auch welches. Vor allem in der Startphase sind angehende Unternehmer mit der Frage der Finanzierung konfrontiert. Wenn keine alternativen Finanzierungsformen möglich sind, ist der Gang zur Bank die Regel. Davor sollten Sie sich unbedingt über Förderungen öffentlicher Stellen informieren. Diese sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. Außerdem gibt es Förderungen auf Bundes- und EU-Ebene. Die Förderlandschaft ändert sich laufend. Informieren Sie sich bei Ihrem:r Steuerberater:in über aktuell verfügbare Förderprogramme.

Für alle Förderungen gilt, sie müssen zuerst genehmigt sein, dann darf erst mit der Umsetzung begonnen werden. Nützen Sie das Wissen Ihres:r Steuerberaters:in in Finanzierungsfragen, bevor Sie Investitionen tätigen.

Businessplan ist eine gute Sache

Bei der Finanzierung kommt der Businessplan wieder ins Spiel. Dieser ist die Basis, auf der Geldgeber:innen entscheiden, ob sie bereit sind, Geld in Ihre Idee zu stecken. Bei Banken und Förderstellen geht es nicht ohne Businessplan. Ihr:e Steuerberater:in weiß, was Banken wissen wollen, bereitet Sie darauf vor und begleitet Sie zu den Terminen. Außerdem „zwingt“ ein Businessplan Sie dazu, Ihre Idee zu kalkulieren, das geplante Vorgehen festzulegen, Planungen durchzuführen und Ihre Strategie zu definieren. Diese intensive Auseinandersetzung mit Ihrem Gründungsvorhaben ist eigentlich der größte Nutzen des Business Plans. Sehen Sie ihn also nicht nur als notwendigen Übel auf dem Weg zu Ihrer Finanzierung!

Finanzierungsbedarf erheben

Bevor Sie in die Gespräche starten, müssen Sie auch über Ihre laufenden Kosten Bescheid wissen. Sie brauchen ausreichend Liquidität, bis Ihr Geschäft beginnt, Ertrag abzuwerfen. Berücksichtigen Sie dabei

  • die laufenden Kosten aus dem Betrieb Ihres Unternehmens (Miete, Energie,
    Mitarbeiter:innen, etc.)
  • Ihre persönlichen Lebenserhaltungskosten (ggf. auch die Lebenshaltungskosten Ihrer Familie)
  • Investitionen in Produktion, Logistik, Marketing etc.

Berücksichtigen Sie darüber hinaus auch Kosten, die unter Umständen mit der Standortbegründung auf Sie zukommen: Kaution, Vermittlungsprovisionen von Makler:innen, Vergebührung des Mietvertrages, Investitionen in die Infrastruktur, Renovierungsarbeiten, Betriebskosten, Umgestaltungen, Mindestmietdauern etc.

Best Case & Worst Case

Schätzen Sie die erwartete Geschäftsentwicklung realistisch ein (Expected Case). Auch die erfolgreichsten Unternehmer:innen berichten von unerwarteten Hürden. Denken Sie daher nicht nur an ein Best Case Szenario, planen Sie auch für das Worst Case Szenario. Ein Finanzierungspolster erspart Ihnen schlaflose Nächte.

Die 10 Gründer:innen-Gebote

Die 10 Gebote für erfolgreiche Unternehmensgründungen. Viel Erfolg.

zum Tipp

Kranken-, Unfall-, Pensionsversicherung bei der SVS

Gewerbetreibende (die Gewerbeanmeldung löst Pflichtversicherung aus), Freiberufler:innen (Achtung, hier gibt es auch Ausnahmen!) und Neue Selbständige (erst bei Überschreiten der Kleinstunternehmergrenzen) sind grundsätzlich bei der SVS (Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft) nach dem GSVG (Gewerbliches Sozialversicherungs-Gesetz) kranken-, unfall- und pensionsversichert

zum Tipp

Vorsicht: Vorschriften bei Beschäftigung von Dienstnehmer:innen

Arbeitsrecht und Kollektivverträge regeln streng Arbeitszeiten, Öffnungszeiten, Urlaubsansprüche, Entgelthöhe, Reisekosten-Ersatz, diverse Zulagen, Vorschriften zum Schutz der Dienstnehmer:innen etc.

zum Tipp